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Es folgen praxistaugliche Beispiele für einen Rechtsanwalt in jeder Risikoklasse des EU-AI-Acts – jeweils mit einem passenden Prompt für den Einsatz im Kanzleialltag und einer konkreten Beispielanfrage an ChatGPT. (Hinweis: „geregeltes Risiko“ entspricht in der Regel Hochrisiko/„regulated“.)
Klar! Hier sind kurze, alltagstaugliche Beispiele für Rechtsanwält:innen – je Risikoklasse des EU-AI-Acts ein Praxis-Prompt plus eine konkrete Beispielanfrage an ChatGPT. (Hinweis: „geregeltes Risiko“ ≈ Hochrisiko.)
Typische Nutzung: Produktivität ohne Rechtsberatung/Entscheidung – Formatierung, Stil, Orga.
Praxis-Prompt: „Überarbeite den folgenden Mandantenbrief sprachlich (klar, wertschätzend), ohne Inhalte zu ändern oder Rechtsrat zu geben. Prüfe: Gliederung, Lesbarkeit (B1), höflicher Ton. Keine Aussagen zu Ansprüchen/Fristen hinzufügen.“
Beispielanfrage an ChatGPT: „Bitte lektoriere diesen Mandantenbrief zur Terminsverlegung vor dem LG Berlin. Kein juristischer Rat, nur Sprache/Struktur: [Text einfügen].“
Typische Nutzung: KI-gestützter Kanzlei-Assistent für Orga/FAQ – mit Offenlegung, dass es KI ist, und ohne Rechtsrat.
Praxis-Prompt: „Du bist ein KI-Kanzlei-Assistent. Sag zu Beginn, dass du eine KI bist und keinen Rechtsrat erteilst. Beantworte nur: Öffnungszeiten, Anfahrt, Unterlagen zur Erstberatung, Honorargrundlagen (allgemein), Terminumbuchung. Verweise bei Rechtsfragen freundlich an die/den zuständige:n Anwält:in.“
Beispielanfrage an ChatGPT: „Formuliere eine Antwort (Du-Ton, max. 90 Wörter) auf: ‚Brauche ich für die Erstberatung alle Verträge mitbringen?‘ – mit KI-Hinweis und Verweis auf persönliche Beratung, ohne materielle Rechtsauskunft.“
Typische Nutzung: Automatisierte Bewertung mit Auswirkungen auf Rechte/Ansprüche (z. B. automatisierte Bewerter in Compliance/Screening). In der Kanzlei kein automatisiertes Entscheiden – stattdessen: Hilfen zur Strukturierung, Checklisten, Audit-Vorbereitung. Human-in-the-loop, Protokollierung, Datenminimierung.
Praxis-Prompt: „Erstelle eine strukturierte Fall-Matrix (Issue-Spotting) für arbeitsrechtliche Kündigungsschutzsache: Spalten = ‚Tatsache/Beleg‘, ‚Rechtliche Relevanz (nur Schlagwort, keine Bewertung)‘, ‚Beweisquelle‘, ‚Offene Fragen‘, ‚Nächster Schritt (manuell)‘. Keine Rechtsmeinung, keine Wahrscheinlichkeiten/Prognosen, keine Entscheidungsempfehlung.“
Beispielanfrage an ChatGPT: „Gib mir eine druckbare 1-Seiten-Vorlage (Markdown-Tabelle) für die Fall-Matrix zu einer betriebsbedingten Kündigung, die ich im Mandantengespräch ausfülle. Nur Struktur, keine Rechtsberatung.“
Typische (verbotene) Nutzung: z. B. Social-Scoring von Mandant:innen, Emotionserkennung zur Mandantenselektion, biometrische Kategorisierung sensibler Merkmale, manipulative Beeinflussung. → Nicht einsetzen. Wähle eine zulässige Alternative.
(Verbotenes) Beispiel – nur zur Einordnung, nicht verwenden: „Analysiere per Webcam Mimik/Stimme der Mandantin und entscheide, ob ihre Schilderung glaubwürdig ist, um die Mandatsannahme zu priorisieren.“
Zulässige Alternative – Praxis-Prompt: „Erstelle einen standardisierten Intake-Fragebogen (Zivilrecht) mit neutralen, textbasierten Fragen: Sachverhalt, Timeline, Dokumentenliste, Beteiligte, Fristen/Termine, Ziele der Mandantschaft, Einwilligung in Datenverarbeitung. Keine biometrischen/Emotionserkennungs-Funktionen.“
Beispielanfrage an ChatGPT: „Baue mir einen einseitigen Intake-Fragebogen (Markdown) für eine mietrechtliche Streitigkeit (Mieter:in vs. Vermieter:in) inkl. Checkliste ‚mitzubringende Unterlagen‘ und Feld ‚Fristablauf/Termine‘.“