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      KVHS Northeim 2025 : Astronomie - eine Reise durch Raum und Zeit
      
      
Galaxienmauern 
Links 
- Wikipedia : Grosser Attraktor
- Wikipedia : BOSS Great Wall
Funktionen von Galaxienmauern 
Galaxienmauern (engl. galactic walls, auch superclusters oder large-scale structures) 
  besitzen im Kontext der Entwicklung der Struktur unseres Universums - von der Frühzeit nach dem 
    Urknall bis in die ferne Zukunft folgende physikalischen Eigenschaften:
I. Definition und Physikalische Eigenschaften von Galaxienmauern 
1. Was sind Galaxienmauern? 
- 
Riesige Strukturen, in denen sich Millionen von Galaxien wie in einer Wand oder 
  Filament konzentrieren.
 
- 
Bestandteile des kosmischen Netzwerks (cosmic web) - zusammen mit Voids (Leerräumen), Filamenten und 
  Knotenpunkten (Galaxienhaufen).
 
- 
Beispiele:
- Sloan Great Wall (1.4 Milliarden Lichtjahre lang)
 
- Hercules-Corona Borealis Great Wall (grösste bekannte Struktur, >10 Mrd. Lichtjahre)
 
- BOSS Great Wall
 
- CfA2 Great Wall
 
 
2. Physikalische Eigenschaften 
- Grösse: 100->1000 Megaparsec (Mpc) (300 Mio. bis über 3 Milliarden Lichtjahre)
 
- Masse: >$10^{16}$ Sonnenmassen
 
- Dichte: nur leicht über dem kosmischen Mittel, aber sichtbar durch grosse Galaxienansammlung
 
- Struktur: dreidimensional, aber oft band- oder netzartig
 
- Entstehung: durch Verstärkung früher Dichtefluktuationen mittels Gravitationsinstabilität
 
- Form: Keine klaren Grenzen - Übergang in Filamente, Cluster und Voids
 
II. Rolle in der Geschichte des Universums 
1. Urknall & Inflationsphase (13.8 Mrd. Jahre vor heute) 
- 
Funktion:
- Galaxienmauern gehen zurück auf winzige Quantenfluktuationen in der Inflationsphase.
 
- Diese Fluktuationen wuchsen durch Gravitation zu grossräumigen Dichtekontrasten.
 
 
2. Reionisierungszeit und Frühstruktur (z.B. $z \approx 10-6$) 
- 
Funktion:
- Erste Galaxien und Dunkle-Materie-Halos bilden sich in Bereichen höherer Dichte - die "Samen" der Mauern
 
- Gas kondensiert in den entstehenden Filamenten
 
 
3. Bildung des kosmischen Netzwerks ($z = 6$ bis $z = 0$, also bis heute) 
- 
Funktion:
- Galaxienmauern bilden das Skelett des Universums - Materie organisiert sich entlang dieser Strukturen
 
- Sie leiten Galaxienhaufen und Galaxienbewegung entlang der Gravitationstopologie
 
- Steuern die Verteilung von Voids, Filamenten und Superhaufen
 
- Beeindruckende Beispiele entstehen bereits bei $z \approx 1-2$
 
 
4. Heute ($z \approx 0$) 
- 
Funktion:
- 
Sichtbare Beweise für das hierarchische Strukturwachstum (bottom-up)
 
- 
Dienen als Nachweis für kosmologische Modelle:
- $\Lambda CDM$-Modell
 
- Verteilung dunkler Materie
 
- Zusammensetzung des Universums
 
 
- 
Eingesetzt zur Messung von Kosmologischen Parametern:
- Expansion (Hubble-Parameter)
 
- Skalen der baryonischen akustischen Oszillationen (BAO)
 
- Messung der Dunklen Energie durch Entwicklung dieser Strukturen
 
 
 
III. Zukunft der Galaxienmauern (unter Einfluss der Dunklen Energie) 
1. Kosmologisches Modell ($\Lambda CDM$) 
- Dunkle Energie beschleunigt die Expansion $\rightarrow$ Strukturbildung "friert ein"
 
- Galaxienmauern werden nicht grösser - sie sind die grössten kohärenten Strukturen, 
  die jemals entstehen konnten
 
2. Langfristige Zukunft (>100 Mrd. Jahre) 
- 
Galaxienmauern werden zunehmend isoliert - andere Mauern bewegen sich durch beschleunigte Expansion ausserhalb 
  des kosmischen Horizonts
 
- 
Interne Dynamik bleibt bestehen, aber:
- Galaxien verschmelzen in "Supergalaxien"
 
- Neue Sternbildung versiegt durch Gasauszehrung
 
- Kosmisches Web wird unsichtbar für zukünftige Beobachter
 
 
3. Philosophische Bedeutung 
- In der fernen Zukunft werden die grössten Strukturen nicht mehr sichtbar sein - zukünftige Zivilisationen 
  könnten glauben, sie seien allein
 
- Galaxienmauern enthalten daher Information über die Geschichte und Natur des Universums, 
  die irgendwann verloren geht
 
IV. Zusammenfassung - Schlüsselrollen von Galaxienmauern 
| Zeitabschnitt | 
Funktion von Galaxienmauern | 
| Urknall & Inflation | 
Ursprung in Quantenfluktuationen, Basis fär spätere Strukturbildung | 
| Frühe Entwicklung | 
Verdichtung durch Gravitation, Bildung von Filamenten und Haufen | 
| Heute | 
Träger der Grossstruktur des Universums, Tests für kosmologische Modelle | 
| Zukunft | 
Letzte sichtbare Grossstrukturen, danach isoliert durch kosmische Expansion | 
      
      
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